Vom Aussterben bedroht
LK Physik (Fischer)


Die Reihe der Physik-LKs am NKG scheint nun für immer unterbrochen zu sein. Wenn man in die (Vor-)Wahllisten der 2 folgenden Jahrgänge blickt, so hat man größte Probleme in der Rubrik Physik überhaupt jemanden zu finden, der sich hier eingetragen hat. Muß man wirklich glauben, daß die Jahrgänge nach uns kein Verständnis mehr für Physik haben, daß sie sich lieber mit Sprachen beschäftigen wollen als mit technischen Problemen? Oder liegt es daran, daß man immer hört, wie schwer der Physik-LK sein soll.
Um es mal deutlich zu sagen: wenn man in der 11. Klasse keine Schwierigkeiten damit hat, sich beschleunigte Bewegungen oder den schiefen Wurf vorzustellen und die dazugehörigen Aufgaben lösen kann, so ist der Physik-LK wirklich keine Hexerei. 
Er besteht, ausgenommen von einigen wirklich winzigen Ausnahmen, aus bloßem logischem Denken. Und das bringt gegenüber jedem Sprach-LK einen riesigen Vorteil: In Sprachen kann man so begabt sein wie man will, das lästige Vokabeln lernen bleibt. Anders in Physik; einmal verstehen, ein paar Aufgaben rechnen und ansonsten eigentlich recht wenig machen. 
Vorsicht aber damit jetzt zu leichtfertig Physik zu wählen: Physik ist absolut nicht der LK, den man wählen sollte, wenn man in allen Fächern nur mittelmäßig ist oder einfach unentschlos sen: wer zu Physik nicht den richtigen Draht hat, der hat selbst mit größtem Lernaufwand kaum Chancen 5 Notenpunkte ( = ausreichend ) zu
bekommen. Physik - ein LK nach dem Motto: Hopp oder Top ! 

Nun zu unseren 2 Jahren: Unser Lehrer in Physik war Gerhard Fischer, der normalerweise immer die Physik-LKs unterrichtet. Darauf hat er sich etwas spezialisiert, das bekommt man als Schüler sehr positiv zu spüren. Die Theorie wird klipp und klar rübergebracht, und anschließend werden Übungs- und Musteraufgaben gerechnet, um das Ganze zu festigen. 
Da wir meistens 4-5 Wochen vor dem Lehrplan lagen, war es uns möglich,
den Unterricht anstatt um 7.50 h zwischen 8.00 h und 8.15 h beginnen zu lassen. In den Stunden konnte es dann schon desöfteren vorkommen, daß man von Lichtstrahlen zu Handballgeschichten aus Herrn Fischers Jugend kam, zu Experimenten mit Mostschläuchen in Gartenzäunen (Erklärung von polarisierten Wellen) oder zu Gerhards jugendlicher Bösartigkeit, als er einen Mitschüler mit dem Most seines Onkels so abfüllte, daß diesem tagelang schlecht war. 
Trotz der verkürzten Stunden und den vielen außerphysikalischen Erzählungen waren wir weit vor dem schriftlichen Abi mit dem Stoff durch und wiederholten dann kräftig. 
Im Abitur fiel uns dann besonders positiv auf, daß das, was Herr Fischer als Aufgaben erwartet hatte, auch wirklich drankam. (Zitat: I nemm emol o, daß
e Gidder un een Foddoeffekt drokumme.) 
Der Physik-LK war in diesen 2 Jahren echt cool, weniger toll war lediglich die Tatsache, daß wir von der Direktion eine Exkursion ins Deutsche Museum nicht erlaubt bekamen. Danke!

Frank Gaiser



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